Samstag, 30. Juni 2012

Summertime Snack - Gefüllte Spitzpaprika

Gefüllte Paprika ist der Inbegriff eines Winteressens für mich. Deftig, orientalisch oder klassisch gefüllt schmecken die weichen Schoten mit Reis und einer frischen Tomatensoße nach einem langen Sparziergang durch den Schnee so richtig gut - bei schwülen 30 Grad in Berlin ist an gefüllte Paprika momentan also eher nicht zu denken, obwohl ich sie doch so gern esse. Umso überraschter war ich am letzten Wochenende als ich in der aktuellen Ausgabe von essen & trinken Für jeden Tag (Nr. 7/2012) ein Rezept für Gefüllte Spitzpaprika unter der Rubrik Sommerküche entdeckt habe. Was für eine Freude. Hier nun meine Interpretation des Ganzen (ein wenig Eigenkreation muss ja meistens sein) für 2 bis 3 Personen:

4 rote Spitzpaprika
2 Frühlingszwiebeln
2 Zweige Oregano
400 Gramm Bio-Rinderhackfleisch
150 Gramm cremiger Schafskäse
Salz und Pfeffer
edelsüßes Paprikapulver
Olivenöl

Die Spitzpaprika halbieren, entkernen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden, die Blättchen der Oreganozweige abstreifen und beides mit dem Hackfleisch und dem Schafskäse in eine Schüssel geben. Alles kräftig durchkneten und mit Salz, Pfeffer und dem edelsüßen Paprikapulver würzen. Die Hackmasse auf den Spitzpaprikahälften verteilen und mit ca. 1 Teelöffel Olivenöl pro Hälfte besprenkeln. Bei 180° C Grad auf der zweiten Schiene von unten 20 Minuten im Ofen garen.

Mein Urteil: Lecker! Was für ein Gaumenschmaus - herrlich frisch durch die Frühlingszwiebeln und fein würzig durch den Schafskäse. Ein toller Summertime Snack, ob zum Mittag oder am Abend, schnell gemacht und unkompliziert. Dazu passt sicher gut frisches Baguette oder Salat. 

Der Appetit auf Gefüllte Paprika muss nun also nicht mehr unbedingt auf den ersten Schnee warten - großartig!

Mittwoch, 27. Juni 2012

Weltbeste Franzbrötchen, aber bidde nur aus Hamburch!

Wahlberlinerin, Hamburger Deern, Teilzeit-Südtirolerin, baldige Bewohnerin Österreichs, USA verliebt und geboren im Ruhrpott - gilt das schon als kosmopolitisch? Ich denke doch, oder? Heute geht es in den hohen Norden - das Tor zur Welt öffnet sich und wir sind in Hamburg. Seitdem ich denken kann, bin ich in einer recht spießbürgerlich überschaubaren Vorstadt Hamburgs aufgewachsen. Vor fünf Jahren hat es mich dann in die Hauptstadt, der Liebe wegen zur Stadt und einer ihrer männlichen Einwoher, verschlagen. Wahlberlinerin bin ich geworden und was soll ich sagen, die Berliner Schnauze liegt mir mehr als die sssspitzen Sssstolpersteine Hamburgs. Geblieben ist dennoch das Gefühl von Heimat und Herkunft - ein so wichtiges, wie ich finde. 

Hamburg ist für mich in erster Linie Wasser - die Elbkräne im Hamburger Hafen, die Alsterfontaine, die Nähe zur Ostsee - herrlich - und gleich danach kommen Franzbrötchen. Der ein oder andere wird jetzt denken, dass er davon schon mal etwas gehört oder gar schon mal eins gegessen hat, aber Vorsicht: ein Franzbrötchen, welches außerhalb Norddeutschlands gebacken wurde, ist häufig kein Franzbrötchen!


Franzbrötchen gibt es im Norden an jeder Ecke und Franzbrötchen gehen immer. Ob zum Frühstück, als Snack zwischendurch oder zum Nachmittagskaffee - gegen ein Franzbrötchen ist nie etwas einzuwenden. Zu vergleichen sind sie mit Plunderteilchen, nur gerollt und wiederum plattgedrückt, daher erhalten Franzbrötchen ihre außergewöhnliche Form. Bestreut wird der Teig mit einer Zucker-Zimt-Mischung, die beim Backen karamellisiert und für den unvergleichlich, wohligen Zimtgeschmack sorgt. So manches Mal bildet sich auch an der Oberfläche des Teiges ein richtig klebriger Karamell-Crunch - großartig. 

Franzbrötchen gibt es mittlerweile, neben der beschriebenen klassischen Variante, beispielsweise auch mit Schokolade, Rosinen, Obsteinlage, Kürbiskernen und und und... Mein absolutes Highlight sind Streuselfranzbrötchen von Dat Backhus. Zu dem so wohligen Zimtgeschmack gesellen sich mittig gelegen feinste Butterstreusel - ein Traum! 

Seit einiger Zeit haben insbesondere deutschlandweite Bäckereiketten das Hamburger Urgestein in ihr Sortiment aufgenommen. Eines Morgens rief mich eine liebe Freundin, mehr als aufgeregt, an und berichtete mir, sie hätte gerade mitten in Berlin ein Franzbrötchen gekauft, nachdem sie es voller Vorfreude verspeist hatte, erreichte mich per SMS nur ein trauriger, enttäuschter Smiley. Ich kann nur an die Menschheit da draußen appellieren: entweder ein Franzbrötchen aus Hamburg oder gar keins!

Mittwoch, 20. Juni 2012

Friedrichshainer Schokoladenfreuden

Während ich heute Vormittag fleißig am Schreibtisch saß und das letzte Referat meines Bachelorstudiums ausgearbeitet habe, war ich drauf und dran die Heizung anzuschmeißen - wenn es auch die letzten Tage durchaus schon sommerlich warm in Berlin war, scheint es heute, einen Tag vor Sommeranfang, um so herbstlicher zu sein. Regen, dicke Wolken und kalte Füße machen sich breit und wie die Wetter-App bereits bedrohlich verraten hat, bleibt das auch die nächsten Tage so. Aus lauter Frust habe ich mich nun mit Wolldecke und einer Tasse meines Lieblingskakaos aufs Sofa geschmissen.

In Friedrichshain gibt es einen grandiosen Schoko-Laden, der mehr als gut sortiert, sämtliche Schokoladenfreuden und allerlei andere Leckereien anbietet. Olivia feinste Schokoladen und Torten ist wahrlich eine friedrichshainer Institution und immer einen Besuch, ob spontan oder geplant, wert. Meine Favoriten sind eindeutig die Nougat Variationen von Zotter und Becks cocoa. Ein Becher feinste Trinkschokolade mit Minze erwärmt das Herz und lässt zumindest mich ein wenig durchatmen. Toll ist auch bei schönstem Sonnenschein eine gute Latte Macchiato vor Ort zu trinken, das Treiben auf der Wühlischstraße zu beobachten und ein Stückchen herrlichste Tarte zu essen. Wenn doch nur die Sonne scheinen würde...


Montag, 18. Juni 2012

Erdbeer-Parade

Am gestrigen Sonntag ging es für den Herrn Liebsten und mich hinaus aufs Land - und zwar zum Erdbeeren pflücken. Bei einem unschlagbar günstigen Kilopreis von 2,30 Euro haben wir uns zwei Körbe geschnappt und los ging es - eine Erdbeere in das Körbchen, eine Erdbeere in den Mund, eine ins Körbchen und so weiter und so fort... am Ende hat die Waage dann knapp fünf Kilogramm Erdbeeren angezeigt, die anschließend duftend in die Großstadt transportiert wurden. Gestern Abend ging es dann gleich los mit der Verarbeitung. Das Resultat - fünf verschiedene Sorten Erdbeermarmelade, eine lieblicher als die andere.


Erdbeer-Mandel-Marmelade mit Schokoladen-Balsamico

500 Gramm Erdbeeren, geputzt und in kleine Stückchen geschnitten
250 Gramm Gelierzucker 2:1
2 EL Schokoladen-Balsamico (gibt es zum Beispiel bei Oil & Vinegar)
3 El geröstete Mandelstifte

Beschwipste Erdbeermarmelade

500 Gramm Erdbeeren, geputzt und in kleine Stückchen geschnitten
250 Gramm Gelierzucker 2:1
1 1/2 Schnapsgläser (Vanille-)Wodka
1 Päckchen Vanillezucker


Erdbeer-Cranberry-Marmelade

375 Gramm Erdbeeren, geputzt und in kleine Stückchen geschnitten
125 Gramm Cranberries aus dem Glas
250 Gramm Gelierzucker 2:1
Saft von 1/2 Bio-Zitrone

Erdbeer-Amaretto-Marmelade

500 Gramm Erdbeeren, geputzt und in kleine Stückchen geschnitten
250 Gramm Gelierzucker 2:1
1 Schnapsglas Amaretto
1 Päckchen Vanillezucker

Und zu guter Letzt darf der Klassiker natürlich nicht fehlen:


Erdbeermarmelade pur


1 Kilogramm Erdbeeren, geputzt und in kleine Stückchen geschnitten
500 Gramm Gelierzucker 2:1 


Zubereitung

Für die Zubereitung werden jeweils alle Zutaten in einen Topf gegeben und so lange abgewartet (ca. 4 Stunden) bis die Erdbeeren Saft abgegeben haben. Danach  alles bei schwacher Hitze aufkochen lassen, den Topf von der Herdplatte nehmen und nach Belieben die Marmelade mit einem Stabmixer leicht pürieren. Anschließend erneut aufkochen und ca. 3 bis 4 Minuten sprudeln lassen. Bildet sich Schaum auf der Marmelade, diesen entweder mit einer Schöpfkelle abnehmen oder kräftig unterrühren. Bei erfolgreicher Gelierprobe (Erklärung siehe Aprikosenmarmelade mit Rosmarin) die Marmelade in sterile Gläser füllen, fest verschließen und für fünf Minuten auf den Kopf stellen.

Und fertig ist die Erdbeer-Parade!

Probiert habe ich heute morgen die Erdbeer-Mandel-Marmelade mit dem Schokoladen-Balsamico - wenn auch noch vier weitere Sorten auf ihre Verköstigung warten, ist das ehrlich gesagt schon mein Favorit. Die Erdbeeren bestechen mit ihrem lieblich fruchtigen Aroma, dazu der leichte Mandel-Crunch, kombiniert mit der feinen Schokoladennote - einfach herrlich. Passen tut diese Marmelade sicher auch ganz wunderbar zu frisch gebackenen Zimtwaffeln - vielleicht hebe ich mir ein Gläschen bis zum ersten Adventskaffee auf - wenn es denn bis dahin überlebt, ich freue mich nämlich schon auf morgen früh, wenn es wieder Frühstück gibt.


Donnerstag, 14. Juni 2012

Lovely Süßkartoffel-Tartes


Wenn ich irgendwo an Bäckereien oder gut geführten Bistros vorbeilaufe und in der Auslage kleine Tartes - ob herzhaft oder süß - sehe, fange ich an zu quieken, wie andere Menschen, wenn sie einen Hundewelpen sehen. Ich weiß nicht warum, aber all diese kleinen Köstlichkeiten aus dem Backofen haben es mir angetan und können mich meistens viel mehr begeistern als eine riesige Käse-Sahne-Torte. Da ich den Backofen heute Morgen sowieso für eine anstehende Geburtstagsparty angeschmissen habe, habe ich gleich einen Schwung Süßkartoffel-Tartes mitgebacken und kann mich gar nicht an ihnen satt sehen - so niedlich finde ich sie. Fast zu schade um sie zu essen - aber dafür sind sie ja eigentlich gedacht. Das Rezept habe ich ursprünglich bei den Küchengöttern gefunden, hier nun meine Version des Ganzen:

Quark-Öl-Teig

125 Gramm Magerquark
1 Ei
2 EL Milch
4 EL Olivenöl
Salz
2 TL Backpulver
250 Gramm Mehl

Den Quark mit dem Ei, der Milch und dem Olivenöl in eine große Schüssel geben und alles mit einem Schneebesen cremig rühren und anschließend salzen (ca. einen 1/2 TL). Danach die Hälfte des Mehls und das Backpulver hinzugeben und unterrühren. Anschließend die andere Hälfte des Mehls kräftig unterkneten. Sollte der Teig zu klebrig sein, mit etwas Mehl nachhelfen, bis sich der Teig vernünftig ausrollen lässt. Die Tartesform(en) (entweder eine große oder mehrere kleine) einfetten und mit Semmelbrösel auskleiden. Für mehrere kleine Tartesformen (bei einem Durchmesser von ca. 13 cm ergeben die Zutaten 7 kleine Tartes) in etwa tennisballgroße Teigstücke ausrollen und in die Förmchen legen, dabei einen Rand formen.


Belag

250 Gramm Süßkartoffeln
100 Gramm Emmentaler
150 Gramm Ziegenfrischkäse
100 Gramm Schmant
Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone
2 - 3 Zweige Oregano
2 EL Pinien- oder Kürbiskerne
Salz, Pfeffer
Olivenöl



Die Süßkartoffeln schälen und in schmale Scheiben schneiden, eventuell die Scheiben halbieren. Den Ziegenfrischkäse mit dem Schmant und dem Zitronenabrieb glatt rühren und mit Pfeffer abschmecken. Den Käse raspeln. Nun die Ziegenfrischkäsecreme auf die Teigböden streichen und mit den Süßkartoffelscheiben belegen. Anschließend die Käseraspel, den Oregano und die Pinienkerne in den Tartesformen verteilen. Zum Schluss mit etwas Olivenöl beträufeln und kräftig salzen und pfeffern.

Im vorgeheizten Backofen bei 180°C in 20 bis 25 Minuten knusprig backen. Danach wenige Minuten auskühlen lassen, vorsichtig aus den Formen heben und lauwarm servieren. Dazu passt wunderbar ein grüner Salat.

Entzückend!

Dienstag, 12. Juni 2012

Marmelade am morgen vertreibt Kummer und Sorgen!


Am vergangenen Freitag hat mich eine liebe Freundin auf den Wochenmarkt am Maybachufer entführt. Geradezu im Wechsel lassen sich zum einen riesige Mengen an Obst und Gemüse und zum anderen meterhohe Stoffbahnen bestaunen. Während meine Freundin sich mit Letzterem eindeckte, schleppte ich kiloweise türkisches Obst nach Hause, welches selbstverständlich sofort verarbeitet wurde - und zwar zu Marmelade. Irgendwo habe ich mal gelesen, worin der Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre besteht, es sei mir verziehen, sollte ich den richtigen Umgang mit diesen beiden Begrifflichkeiten verwechseln oder missachten - für mich ist Marmelade eben Marmelade und diese liebe ich. Ein Marmeladenbrötchen und ein großer Becher Kaffee am Morgen vertreibt bei mir häufig schon Kummer und Sorgen und der Start in den Tag gelingt gleich viel leichter. Menschen, die es tatsächlich schaffen ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen sind mir suspekt - ist doch Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages.

So, nun aber zurück zum Obst. Meine Ausbeute bestand unter anderem aus jeweils einem Kilogramm türkischen Aprikosen und Pfirsichen, die liebevoll zu vorzüglichem Frühstücksaufstrich verarbeitet wurden. 

Feine Aprikosenmarmelade mit Rosmarin

500 g Aprikosen, entsteint und in kleine Würfel geschnitten
250 g Gelierzucker 2:1
Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone
Saft von 1/2 Bio-Zitrone
2 Zweige Rosmarin

Alle Zutaten zusammen in einen Topf geben und so lange ziehen lassen (ca. 4 Stunden) bis die Aprikosen Saft abgegeben haben. 


Dann alles bei schwacher Hitze aufkochen lassen, von der Herdplatte ziehen, den Rosmarin entfernen und mit einem Stabmixer pürieren. Anschließend die Masse durch ein feines Sieb passieren und alles erneut sprudelnd aufkochen lassen. Nach 3 bis 4 Minuten eine Gelierprobe durchführen (mit einem Teelöffel etwas Marmelade auf einen kalten Teller geben, wird die Marmelade nach wenigen Sekunden fest, ist sie fertig gekocht) und in sterile Gläser füllen. Diese fest verschließen und für 5 Minuten auf den Kopf stellen. Fertig!

 
Mein Urteil: Herrlich erfrischend durch die Säure der Aprikosen und besonders im Geschmack durch die leichte Rosmarinnote. Sehr fein in der Konsistenz. 

Beschwipste Vanille-Pfirsich-Marmelade

500 Gramm Pfirsiche, gehäutet, entsteint und in kleine Würfel geschnitten
250 Gramm Gelierzucker 2:1
1 Päckchen Vanillezucker
1 Schnapsglas (Vanille-)Wodka

Alle Zutaten in einen Topf geben und so lange ziehen lassen (ca. 4 Stunden) bis die Pfirsiche Saft abgegeben haben. Dann alles bei schwacher Hitze aufkochen lassen, von der Herdplatte ziehen und mit einem Stabmixer leicht pürieren. Achtung: es sollten auf jeden Fall noch kleine Pfirsichstückchen zu erkennen sein. Danach erneut sprudelnd aufkochen lassen und nach ca. 3 bis 4 Minuten eine Gelierprobe machen. Ist die Marmelade fertig gekocht, diese in sterile Gläser füllen, fest verschließen und für 5 Minuten auf den Kopf stellen. Fertig!


Mein Urteil: Die beste Marmelade, die ich je gekocht habe! Lieblich durch die Süße der Pfirsiche, ein wenig exotisch durch die Vanille und gute Laune bringend durch den Wodka (der selbstverständlich verkocht ist!).

Samstag, 2. Juni 2012

Neuer Küchenkrams

Da gibt es so einen Schrank in meiner Küche, den kann nur ich selbst öffnen. Denn Achtung: beim Öffnen der Klappe könnte es schon mal passieren, dass einem unzählige Plastikbehälter, Deckel, Kuchenformen, eine Salatschleuder und jede Menge anderer Küchenkrams entgegen poltert. Nun gesellt sich ab heute eine kleine, niedliche, flexible Mini-Muffinform dazu. Flexibel ist nicht nur beim Backen praktisch - zusammenfaltbarer Küchenkrams passt nämlich mit großer Sicherheit irgendwie noch in den Schrank und die kleinen Mini-Muffins mit einem Haps in den Mund!